Grundschule Meckelsen

Grundsätzliches zu „Inklusion“ und „Kooperation mit der Helga-Leinung-Schule“

Seit dem Schuljahr 2013/2014 bleiben grundsätzlich alle Kinder mit einem „sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf im Bereich Lernen“ an den Grundschulen ihrer Umgebung. Man spricht von „Inklusion“. Früher gingen sie nach einer langen Phase der Auffälligkeit und schließlich einer Überprüfung auf eine „Förderschule“ – vorher „Sonderschule“ genannt.

Kinder mit diesem „sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf im Bereich Lernen“ brauchen mehr Zeit zum Lernen als andere, kleinschrittiges Vorgehen, viel konkretes Anschauungsmaterial und möglichst eine sehr kleine Lerngruppe. Darauf müssen sich alle Beteiligten einstellen – Lehrer/innen, Mitschüler/innen und die Kinder mit Unterstützungsbedarf selbst. Es bedarf eines vielschichtigen Um- und Neudenkens von Schule und Unterricht, um alle Kinder in ihren Fähigkeiten zu fördern, aber auch herauszufordern.

Regelschulen werden in der „Arbeit mit allen Kindern“ unterstützt, indem sie Stunden durch extra ausgebildete Förderkolleg/innen bekommen und dadurch, dass Kinder mit Unterstützungsbedarf doppelt zählen: Eine Klasse mit 20 Kindern, von denen 2 Kinder einen Förderbedarf haben („Lernen“ oder „Sprache“ oder …), gilt als Klasse mit 22 Kindern. Zählt eine Klasse 27 Kinder, darf „geteilt“ werden: Aus einer großen dürfen zwei kleine Klassen gebildet werden, es wird eine weitere Lehrerin eingestellt.

Es gibt aber auch Kinder und Jugendliche, für die diese Hilfen nicht ausreichen – Kinder und Jugendliche mit „Beeinträchtigungen ihrer geistigen Entwicklung“. Dies können z.B. Kinder und Jugendliche mit Trisomie 21 (früher „Down-Syndrom“ genannt) oder mit Autismus oder …. sein. Auch diese Kinder und Jugendlichen haben seit dem Schuljahr 2013/2014 das Recht, auf eine Regelschule zu gehen. Um dies gut zu bewältigen, bekommen sie meistens eine Schulassistenz an ihre Seite gestellt, die ihnen am Schulvormittag rund um die Uhr zur Verfügung steht.

Auch Kinder und Jugendliche mit einer starken körperlichen Beeinträchtigung, z.B. Rollstuhlfahrerkinder und –jugendliche, können eine Schulassistenz bekommen.

Nicht für alle Kinder und Jugendlichen mit einer oder mehreren Beeinträchtigung/en aber ist die Regelschule die richtige – und seien noch so viele Personen zum Helfen und Unterstützungsangebote da: Manche Kinder und Jugendliche brauchen noch mehr als andere einen sehr „geschützten Rahmen“: Sie brauchen ein verlässlich anwesendes Mitarbeiterteam und keinen mehrmaligen Lehrerinnenwechsel am Vormittag. Sie brauchen eine Lernumgebung, die ihnen individuelle Ruhephasen und Rückzugsmöglichkeiten anbietet – mehr als eine Regelschule ihnen anbieten kann. Sie brauchen eine kleine Lerngruppe von vielleicht 6 bis 7 Kindern/Jugendlichen und nicht eine Klassenstärke von bis zu 26 Kindern/Jugendlichen. Sie brauchen besondere Therapieangebote – wie z.B. Reiten. Sie brauchen viel Zeit für gemeinsame Mahlzeiten, für Feste ….

Solch einen „geschützten Rahmen“ kann z.B. die Helga-Leinung-Schule, staatlich anerkannte Tagesbildungsstätte der Lebenshilfe in Bremervörde/ Zeven bieten. Sie übernimmt die Aufgabe einer Förderschule für geistige Entwicklung. Diese Schule arbeitet in „Kooperation“ mit umliegenden Schulen, d.h. manche Klassen der Tagebildungsstätte Bremervörde/Zeven haben ihren Standort an Regelschulen, so z.B. in Heeslingen, Karlshöfen, Sittensen, Selsingen, Rhade, Gnarrenburg. Helga-Leinung-Schule

Ein Standort der Helga-Leinung-Schule ist die Grundschule Meckelsen.

„Kooperation“ an unserer Schule bedeutet:

Die Schülerinnen und Schüler der Helga-Leinung-Schule haben Unterricht in der eigenen Klasse in eigenen Räumen, sie haben aber in manchen Fächern oder zu einigen Themen stundenweise auch Unterricht mit den Klassen der Regelschule, z.B. in Sport, in Musik und in Sachunterricht, je nach Fähigkeiten der Schülerin/ des Schülers auch in Mathematik oder Deutsch der 1. oder 2. Klasse. Und sie können bei uns im Chor mitsingen oder an der Einradstunde teilnehmen. Mit ihrem besonderen Interesse nahm ein Mädchen der HLS sogar ein Schuljahr lang an der AG ''Trommeln und bodypercussion'' der Regelschule teil.

Immer aber feiern die Schüler/innen beider Schulen zusammen – z.B. an Fasching, beim Sommerfest. Immer beteiligen sich alle Schüler/innen am Adventsbasteltag und an den Monatssingen. Immer nehmen alle Schüler/innen an den Sportfesten teil. Immer sind alle Schüler/innen zu den Schülervollversammlungen geladen. Siehe auch „Unsere Schule – Schulleben“ und „Aktivitäten“!

Wir Kolleginnen und Kollegen beider Schulen sind uns einig: Alle – Kolleg/innen und Schüler/innen – profitieren gleichermaßen von dieser Kooperation. Wir unterstützen gegenseitig unsere Arbeit, wir lernen miteinander und voneinander. Und wir haben längst beobachtet:

Je früher unsere Schüler/innen aufeinandertreffen und miteinander lernen, desto besser wird das Verständnis füreinander, desto stärker werden alle Schüler/innen in ihrer Selbstständigkeit unterstützt und desto selbstverständlicher wird der offene, geduldige, freundliche und zugewandte Umgang miteinander.

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