Grundschule Meckelsen

Theaterfahrten nach Zeven und Bremen

Der Besuch eines Theaterstücks ist immer etwas ganz Besonderes, denn nicht alle Kinder kennen den Unterschied zwischen einem Film und einem Theaterstück. Haben Kinder aber Erfahrung mit Auftritten z.B. mit unserem Chor oder mit ihrer Klasse bei unseren Monatssingen oder sogar in kleinen Theaterstücken, können sie ein bisschen erahnen und wertschätzen, wie viel Arbeit und Mühe hinter einem mehr als einstündigen Stück stehen – das Lesen und Verstehen der Textgrundlage, das  Auswendiglernen, das Üben von Auf- und Abgängen, der Einsatz von Mimik und Gestik, das Improvisieren, wenn man selbst oder der Stichwortgeber seinen Text vergessen hat, das Gestalten eines oder sogar mehrerer Bühnenbilder …

Während unsere Klasse 1 und 2 und alle Kinder der Helga-Leinung-Schule im Märchenstück „Schneewittchen“ des Tourneetheaters Hamburg in Zeven waren, fuhren jetzt unsere Klassen 3 und 4 nach Bremen ins Theater am Goetheplatz und ließen sich von der Bühnenfassung „Die rote Zora und ihre Bande“ berühren.

Das Mädchen Zora und ihre Bandenmitglieder sind Straßenkinder – sie leben ohne ihre Eltern, die für sie sorgen, ohne ein Zuhause. Sie wohnen in einer alten, verfallenen Burg in Räumen, die sie nur durch lange Kriechtunnel erreichen können - beeindruckend umgesetzt als riesiges Bühnenbild. Das sieht auf den ersten Blick vielleicht abenteuerlich und romantisch aus. Ist es aber wahrlich nicht, zumal die Jugendlichen ständig auf der Flucht vor der Polizei und dem Bürgermeister sind, die die Bande wegen Stehlens und Klauens von Lebensmitteln einsperren wollen. Nur durch den Zusammenhalt ihrer Gruppe und durch die Hilfe einiger weniger unerschrockener Erwachsener des kleinen Fischerortes können die Jugendlichen überleben, am Ende in die Dorfgemeinschaft eingebunden werden und gleichzeitig ihre Solidarität untereinander und ihren Freiheitsgedanken weiterleben.

Grundlage für dieses Stück ist der gleichnamige Roman von Kurt Held (1897-1959) aus dem Jahr 1941. Er musste im Krieg seine Heimat Deutschland verlassen und ließ eigene und Erfahrungen anderer in sein Buch einfließen.

Auch heute noch müssen immer wieder Kinder, Jugendliche und Erwachsene ihre Heimat verlassen – auf der Flucht vor Gewalt, Verfolgung und Armut. Nicht immer werden sie von uns sofort mit offenen Armen willkommen geheißen.

Und so ist dieses Stück ein wahres Weihnachtsstück, ein Stück, das für solidarisches, offenes, aufnahmebereites Verhalten nicht nur gegenüber der eigenen Familie und Freunden und Bekannten, sondern auch gegenüber „Fremden“ wirbt … Auch Maria und Josef waren fremd in Bethlehem, wurden von Tür zu Tür weitergeschickt und immer wieder abgewiesen, mussten in einem Stall übernachten und dort ihr Kind in eine Futterkrippe legen.

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